Adler ZiviltechnikerInnen

örtliche Bauaufsicht

Ziel dieses Seminars ist es, eine Übersicht über die Möglichkeiten und Grenzen der örtlichen Bauaufsicht zu geben. Dabei werden auch die Grundlagen der Planungsleistungen betrachtet, die für eine erfolgreiche Umsetzung im Rahmen der ÖBA erforderlich sind. Im Seminar werden die derzeitigen Möglichkeiten und künftige Tendenzen der Abrechnung von Firmenleistungen über BIM und IFC-Files kurz erörtert. Darlegung der Verpflichtungen und Risiken für örtliche Bauaufsicht, z.B. bei Qualitätskontrollen und Haftungsfragen. Die Leistungen der ÖBA werden im Spannungsfeld zwischen Auftraggebern, Behörden und Firmen dargestellt. Die Funktion der ÖBA wird zwischen Projektsteuerung, Prüfingenieur, BauKG und begleitender Kontrolle beleuchtet. Sie erhalten Werkzeuge, um Qualität, Kosten und Termine steuern und einhalten zu können.

 

Zielgruppe:

Ziviltechniker:innen der Fachgebiete Architektur und Bauwesen, Mitarbeiter:innen und Techniker:innen, die im Unternehmen für die ÖBA zuständig sind, sowie alle an der Thematik interessierten Zielgruppen. Der Schwerpunkt des Seminars liegt bei den Anforderungen des Hochbaus. Hier werden Beispiele für die Bereiche Umbau, Sanierungen und Denkmalpflege erörtert.

 

Programminhalte:

Teil 1: Der strukturelle Aufbau der ÖBA

  • Beteiligte Personen, deren Ziele, Leistungsbilder und Aufgaben
  • Organisation und Abwicklung durch die ÖBA als Zentrale zwischen Planer, Bauherr, Firmen und Behörden
  • Leistungsbilder der LM.VM 2023 / HIA 2010 und Vergleich zur HOA 2004
  • Vertragsformen für Planung und ÖBA
  • Aufgaben, Leistungserbringung und Leistungsabschluss der ÖBA

Teil 2: Koordination, Kontrolle und Steuerung durch die ÖBA

  • Koordinationsaufgaben der ÖBA / Baubesprechungen
  • Anwendung des BauKG im Zusammenwirken mit der ÖBA
  • Baustellendokumentation
  • Der Bauleiter der Firmen als Vertragspartner oder Gegner
  • Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten der ÖBA
  • Aufbau und Abwicklung von Qualitätskontrollen
  • LV‘s, Vergabe, Nachtragsangebote, Zusatzaufträge
  • Aufmaß- und Rechnungsprüfungen, Rechnungslauf, Skontofristen
  • Zahlungsfreigabe, SR-Prognose mit Leitpositionen

Teil 3: Abrechnung, Qualitätskontrolle und Kostenprognosen durch die ÖBA

  • Auftragsbezogene begleitende Kostenkontrollen und Kostenprognosen, Strukturierung, Einbindung von Bauschadenrechnungen und Änderungsevidenzen
  • Aufbau von Kostenschätzungen, Kostenberechnungen, nach der ÖNORM B 1801
  • Abschätzung der „Nicht erfassten Leistung“ und des „Unvorhersehbaren“
  • Erstellung des Kostenanschlages mit Gewerkeschätzung
  • Einbindung der Vergabe und Gewerkeprognosen in die Kostenermittlungen – vom „Kostenanschlag“ zur „Kostenfeststellung“
  • Aufmaß und Abrechnung mit BIM und IFC: was ist faktisch möglich und zu erwarten?
  • Ermittlung von Prognosen mit Mehr- und Minderleistungen
  • Terminplanung mit Balken- und Netzplänen, kritische Wege, laufende Nachführung, Optimierungsmöglichkeiten
  • Qualitätskontrollen und Leistungsfeststellungen lt. B 2110
  • Mängelbehebung, Mängelverwaltung
  • Vorbereitung und Auswirkungen der förmlichen Übernahme, Übernahme mangelhafter Leistungen, Behebung und Bewertung von Mängeln
  • Schlussrechnung, Gewährleistung, Haftungsrücklass, Schlussfeststellung

Teil 4: Leistungsstörungen, Projektänderungen und Steuerungsmöglichkeiten der ÖBA

  • Leistungsstörungen im Bauablauf:
    – Bauschäden
    – Vertragsabweichungen
    – Änderungen
    – Claims
  • Abwicklung von Bauschadensbehebungen durch die ÖBA, Gegenrechnung dieser Kosten
  • Bauschadensabrechnung:
    – Kommunal- und Kausalschäden
  • Projektänderungen:
    – Ursachen
    – Aufbau
    – Handhabung
  • Auswirkungen von Änderungen auf Kosten, Termine und Qualität
  • Aufbau einer Änderungsevidenz, Einbindung in die Kostenprognose
  • Umgang mit Gewährleistungsmängeln
  • Risiko und Haftungsfälle der ÖBA
  • Leistungsabschätzung und Honorarermittlung der ÖBA
  • Aufbau und Gliederung einer nachvollziehbaren Kostenberechnung als Grundlage der Kostenkontrolle
  • Steuerungsmöglichkeiten in der Terminplanung
  • Risikoanalyse der ÖBA
    Vermeidung von Mehrkosten – das bewusste Lesen des Preisspiegels als Früherkennung von Nachtragsmöglichkeiten

 

Termin: 

Mittwoch, 24. September 2025 von 09.00 – 13.00 und von 14.00 – 18.30 Uhr und

Donnerstag, 25. September 2025 von 08.30 – 13.00 und von 14.00 – 17.00 Uhr

 

Kosten:

Die Kosten für die Teilnahme am Seminar betragen 400,-€.

 

Da die Teilnehmer:innen Anzahl begrenzt ist, bitten wir Sie um Anmeldung in der Kammerdirektion unter arch.ing.office@kammerwest.at.

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